Ausflug zur Ermita de Betlem im Nordosten von Mallorca
Ganz in der Nähe von Arta im Norden führt eine sehr schöne Strecke in unzähligen Serpentinen zu der einsam gelegenen Eremita de Betlem. Man fährt durch das Städtchen Arta durch und kurz bevor die Straße den Burghügel hinaufführt, links abbiegen (Beschildert). Zu Beginn ist die Strecke noch „human“ dann beginnt sie sich in immer kleiner werdenden Serpentinen den Berg hinauf zu schlängeln. Hier kann man herrlich „Bergfahren auf Mallorca“ üben. Gut für den Fahrer übel für die restlichen Insassen. Auf jeden Fall empfiehlt sich eine funktionierende Hupe und vor allem Bremsen die in der Lage sind den Vorwärtsdrang des Auto zügig zu verzögern. Es gibt aber auch einen 5 Km langen Wanderweg zum Kloster der in der Urbanisation von Betlem beginnt. Man überwindet ca. 250 Höhenmeter geht gut eine Stunde. An der Ermitage angekommen kann man sich an der heiligen Quelle Sa Font, mit dem Mariaheiligtum, verköstigen.
Ob sich der Trip gelohnt hat muss jeder für sich selbst entscheiden. Wer Ruhe und Beschaulichkeit sucht wird diese Attribute dort nur selten finden, wegen der vielen Touristen. Belohnt wird man allemal mit etwas Besonderem. Eine eigene in sich gekehrte Welt weit weg von allen materiellen und weltlichen Anschauungen. Sensationelle Sehenswürdigkeiten gibt es ebensowenig wie ein Lokal an diesem abgelegenen Fleck, nur die vermeintliche Ruhe und Einsamkeit und die Atmosphäre, die zum Nachdenken und in sich Kehren einlädt. Definitiv nichts für Mallorca Ballermänner.
Die Gründung der Einsiedelei auf Mallorca geht auf eine Landschenkung im Jahre 1805 zurück, die ersten fünf Eremiten mussten am Anfang noch, im Stall der Klause, wohnen und hier auch ihren Gottesdienst abhalten. So war der Name der Einsiedelei schnell gefunden, da die Situation an die biblische Geschichte erinnerte.
Eine kleine Allee führt zum Klostergelände und geradeaus zur Kirche der Eremitage, die 1805 auf dem Gelände eines maurischen Gutshofes erbaut wurde. Wer die Zeit findet sollte sich links vorbei durch das kleine Gartentor absetzen, ein gemütliches Plätzchen unter einem der spärlichen Bäume suchen und still den wunderbaren Blick auf das Mittelmeer genießen.
Es gibt nur fünf dieser Eremiten die dieses Idyll Ihr eigen nennen dürfen und jedes mal wenn einer Abschied nimmt von dieser Welt darf einer Nachrücken. Wer sich schon mal in die ellenlange Warteliste eintragen lassen will braucht einen langen Atem.
Wieder zurück in Arta bietet sich ein Besuch im Cafe „Parisienne“ in der Fußgängerzone an. Das Parisienne hat einen ganz bezaubernden und schattigen Innenhof , was man von außen überhaupt nicht vermuten würde. Man sitzt hier inmitten illustrer Utensilien und kann den hervorragenden Mandelkuchen naschen. Den Abend genießt man dann wieder auf der Terrasse einer der zahlreichen Fincas auf Mallorca.